„Baum-butec“ – Eine Vision über das Leben im Einklang mit der Natur

Technologie für ökologische Hochleistungstragwerke

„Baum-butec“ – Eine Vision über das Leben im Einklang mit der Natur

Orang-Utan Mutter mit ihrem Jungen

Keine Utopie aber eine wunderbare Vision

„Orang Hutan“, oder Orang Utan ist indonesisch und bezeichnet die uns bekannten Menschenaffen aus dem Dschungel Borneos. Übersetzt ist „Orang“ der Mensch, „Utan“ bedeutet Wald. Wie die meisten Menschenaffen leben auch sie auf Bäumen. Genetisch stehen uns von den noch existierenden Arten die Schimpansen und Gorillas am nächsten.

Alle Hominiden, zu denen auch wir Menschen gehören, waren vor allem perfekt an das Leben in den Bäumen angepasst. Unsere Hände als Greiforgane mit dem typischen Daumen gegenüber dem Rest der beweglichen Glieder einer Hand zeigen das deutlich. So ist es möglich, sich zwischen Ästen in den Kronen der Bäume zu bewegen.

Orang-Utan Mutter mit ihrem Jungen

Man fragt sich warum heute der Lebensraum der Menschen so diametral dem der Bäume entgegensteht, wo beide ursprünglich einer Symbiose gleich zusammen funktioniert haben müssen. Sicher, wir blicken auf eine Entwicklung von circa 7 Millionen Jahren zurück. Die ursprünglichen Zwangsbedingungen eines homoniden Lebens haben sich für uns heute vollkommen verändert.

Wälder erfüllen eine wichtige Aufgabe

Trotzdem spüren wir, dass Wald eine wichtige Funktion im Streben nach Lebensqualität erfüllt. Wir haben erkannt, dass Wälder für uns sogar lebensnotwendig sind. Dessen ungeachtet steigt die Spannung zwischen Expansionsstreben nach alten industriellen Maßstäben und der Erkenntnis zum Schutz von Umwelt und Klima. Wir zerstören unsere Lebensgrundlagen offenbar unaufhaltsam. Extrem deutlich wird das an den bisher verschont gebliebenen Erdteilen, die nun auch schwer unter Umweltzerstörung leiden, wie Indien, Afrika, China, Südamerika und weitere.

Entforstung

Es bieten sich Lösungen an, nur müssten wir uns von alten Denkmustern trennen. Bambutec hat auf einer einzigartigen Technologie basierend schon viele Vorschläge gebracht, wie Menschen viel besser Lebensräume schaffen könnten. Bei geringerem Einsatz von Ressourcen, ohne Abstriche in Qualität und Komfort. Eine insgesamt riesige Bandbreite an effizienten Technologien würden uns heute in die Lage versetzen, ein nahezu perfekt an die Natur angepasstes Leben zu führen.

Man müsste es einfach nur wollen und tun!

Wohlgemerkt würde sich ein solches Leben völlig von dem uns gewohntem unterscheiden. Es mag überraschen, dass immer noch eine große Zahl von Menschen auf neolithische Weise lebt, leider wollen sie so werden wie wir.

Bedenkt man also den genetischen Hintergrund der Menschen, mag der romantische Traum der meisten Kinder nicht verwundern. Ein Baumhaus zieht sie scheinbar magisch an. Gibt es da einen Zusammenhang?

Nun zu meinem Vorschlag und einer konkreten Lösung: Bambutec, die bekannte Technologie, beschreibt grundsätzlich wie aus natürlich gewachsenen, langgestreckten Stäben leistungsfähige, berechenbare Tragwerke entstehen.

Es gibt eindrucksvolle, bereits umgesetzte Projekte in großer Vielfalt. Bambutec Systemtechnik erweitert nun die Anwendungsbreite insofern, dass Strukturen wie Häuser, also allgemein Tragwerke, in Symbiose mit lebenden Bäumen planbar und berechenbar werden.

In Symbiose mit lebenden Bäumen

Die bisherige Bambutec Systemtechnik erweitert sich speziell um jene Komponenten, die eine direkte Schnittstelle zu lebenden Bäumen bilden, um nahtlos die gesamte Tragwerkstechnologie zusätzlich um lebendige Bäume herum anzuwenden. In der Konsequenz kann „Baum-butec“ zum Beispiel Häuser quasi natürlich aufgeständert in die Kronen der Bäume verlagern, um die Natur am Boden so wenig wie möglich zu stören. Der Mensch fände wieder zu seiner ursprünglich evolutions-bestimmten Lebensweise – allerdings auf höchstem technologischem Niveau.

Individuelle Einheiten können sich im dreidimensionalen Raum mühelos vernetzen. Durch eine breite und mehrfach redundante Basis eines solchen Geflechts lassen sich Ausdehnungen erreichen, die mit herkömmlichen Mitteln der Architektur unmöglich sind. In der Höhe wäre man freier, da drei Dimensionen offen stehen. Als interessanten Nebeneffekt gäbe es keinen Mangel an Baugrund mehr.

Miet- und Immobilienpreise würden sich automatisch nur an den Baukosten orientieren

In der Konsequenz einer „Baum-butec“-Planung würde jemand für ein Haus eher einen Baum anpflanzen, anstatt Bäume für Baugrund zu fällen. Man würde Flächen aufforsten, um diese später bebauen zu können. Ein Orang-Utan berührt niemals den Boden, solange Äste von Bäumen ein Netzwerk bilden. In einer „Baum-butec“Siedlung wäre das ganz ähnlich. Am Boden könnten sich neue Lebensräume für unterschiedlichste Tiere entwickeln.

Eine komplett verkehrte Welt!

Die „Baum-butec“ Technologie basiert also auf Komponenten, die sich nahtlos in die Systemtechnik Bambutec einreihen, dabei aber zusätzlich die Schnittstelle zu lebenden Bäumen bilden. Bäume werden in ihrer Vitalität in keiner Weise beeinträchtigt, sondern durch die Vernetzung mit benachbarten Bäumen eher ertüchtigt.

Sehr wichtig:

Die Schnittstellen zu Tragstrukturen werden nicht durch das Wachstum des Baumes beeinflusst.

Die Anbindungspunkte erlauben dem Baum normal zu wachsen, ohne Spannungen auf die Tragstrukturen der Häuser auszuüben.

Die Bodenregion, der Wurzelbereich, soll prinzipiell unberührt bleiben. So kann der Baum seinen normalen Lebenszyklus über viele Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte, abwickeln. In dieser Zeit absorbiert ein solcher Baum große Mengen CO2 und bietet Lebensraum für Menschen, aber auch für Vögel und viele anderen Individuen. Es gibt keine Versiegelung, Überschwemmungen oder auch Erdbeben können niemanden mehr erschrecken. Da der Boden überall Wasser durchsickern lässt und speichert, wird automatisch viel mehr Wasser gebunden. Denn Überflutungen sind vor allem eine Folge der Bodenversiegelung, die damit vermeidbar ist.

Alles irdische ist endlich.

Sollte ein Baum einmal sterben, kommt die mehrfache Redundanz des Netzwerkes zum tragen. Da am Boden sehr viel Platz unversiegelt zur Verfügung steht, werden automatisch junge Bäume aufwachsen. Sobald ein junger Baum das Level erforderlichen statischen Leistungsfähigkeit erreicht hat, kann ein neuer Stützpunkt implementiert werden. Im Laufe der Zeit wird so eine Vielzahl an neuen Stützstellen gebildet, andere sterben ab. Das Holz alter Bäume kann wieder für neue Tragwerke Verwendung finden. Auch für alle Annehmlichkeiten, wie in einem herkömmlichen Haus, wäre gesorgt.

Ist das nicht wunderbar nachhaltig?

Ein Traum, der durchaus wahr werden könnte: Ein Leben im Baumhaus – mit toller Aussicht, umgeben von purer Natur.

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Dipl.-Ing. Univ. Ulrich Wallner — 2018